Wie lange beträgt die Inkubationszeit bei Geimpften?

Über 75 Prozent der Deutschen sind mittlerweile vollständig gegen Covid-19 geimpft und viele haben zusätzlich eine, oder sogar bereits zwei, Auffrischungsimpfungen erhalten. Die Wirkung der Impfung wird aber nach wie vor oft missverstanden, denn auch Geimpfte können sich infizieren und das Virus an Kontaktpersonen weitergeben. Die Impfung sorgt allerdings dafür, dass das körpereigene Immunsystem schneller und effektiver gegen die Erreger vorgehen kann, was für einen leichteren Krankheitsverlauf sorgt und auf diese Weise Leben retten kann und die Kapazitäten der Intensivstationen schont.
Was ist die Inkubationszeit?
Unter der Inkubationszeit wird die Zeit ab dem Eintritt des Virus in den Organismus bis zum Auftreten der ersten Symptome beschrieben. Bei der Ursprungsvariante Alpha betrug diese Zeit meistens zwischen vier und sechs Tagen. Experten vermuten, dass die Inkubationszeit bei der aktuell dominierenden Omikron-Variante kürzer ist und etwa drei Tage beträgt. Grundsätzlich kann sich die Inkubationszeit beim Coronavirus aber bis zu 14 Tage erstrecken. Ein Unterschied zwischen Geimpften und nicht Geimpften scheint hier nicht zu bestehen, allerdings sind symptomfreie Verläufe bei Geimpften weitaus häufiger und die Symptome schwächer, wenn sie auftreten.
Omikron und die (neuen) Impfstoffe
Eine weitere Entwicklung, die durch die Omikron-Variante auftritt, ist die oftmals geringere Wirkung der Impfung bei dem Verhindern von Ansteckungen. Die Impfungen, die seit letztem Sommer verabreicht wurden, sind noch nicht auf diese relativ neue Variante zugeschnitten. Zudem verfällt laut der Gesetzgebung auf EU-Ebene der Impfschutz offiziell nach 270 Tagen.
Das Gesundheitsministerium des Bundes empfiehlt also eine weitere Auffrischungsimpfung vor allem für Personen, deren Gesundheit durch das Coronavirus besonders gefährdet ist. Dadurch könnte nicht nur die durchschnittliche Schwere der Erkrankungen zurückgehen, sondern auch die Anzahl der Ansteckungen durch infizierte Personen während der Inkubationszeit sinken. Ab Herbst ist außerdem laut den Herstellerfirmen mit den auf Omikron angepassten Impfstoffen zu rechnen, die wiederum einen starken eindämmenden Einfluss auf die Infektionszahlen haben sollten, da sie wesentlich besser vor einer Infektion mit der aktuell dominanten Omikron-Variante schützen.
Wie kann man sich trotz Impfung infizieren?
Die Übertragung des Coronavirus kann auch passieren, wenn die Person noch keine Symptome entwickelt hat oder – gerade bei symptomfreien Krankheitsverläufen – auch nach mehreren Tagen keine Symptome auftreten.
Weiterhin gelten also die mittlerweile altbekannten Verhaltensempfehlungen:
• Die AHA-Regeln gelten zwar in den meisten Situationen nicht mehr per Gesetz, schützen aber vor einer Infektion. Abstand, Hygiene und eine Maske im Alltag bleiben wichtige Mittel der Pandemiebekämpfung.
• Niesen und Husten in die Armbeuge schützt zum einen Mitmenschen vor einer Tröpfcheninfektion, zum anderen auch vor einer Schmierinfektion, da das Niesen in die Hand das Risiko einer Ansteckung über berührte Oberflächen mit sich bringt.
• Daher gilt auch: Berühren Sie Ihr Gesicht so selten wie möglich und vermeiden Sie Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung.
• Nehmen Sie sich Zeit beim Händewaschen und benutzen Sie Seife.
Hohe Inzidenzen nun auch im Sommer
Trotz Impfungen, Immunität durch Genesung und infektionsvermeidenden Gewohnheiten vieler Menschen sind die Infektionszahlen im Sommer diesen Jahres hoch. Das hat mehrere Gründe: Noch immer gibt es viele Menschen in Deutschland ohne Impfschutz, zudem sind viele Schutzmaßnahmen nicht mehr aktuell. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Omikron-Variante Veränderungen aufweist, die es dem Körper schwieriger gestalten, das Virus frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
Wenn Sie also einen Risikokontakt hatten, sollten Sie darauf achten, sich möglichst schon während der Inkubationszeit zu isolieren, um die Infektionskette zu unterbrechen. Außerdem ist regelmäßiges Testen eine wichtige Strategie in der Identifizierung von symptomfreien Erkrankungen bei geimpften Personen.
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